Heimsieg gegen Lauingen

Wahrscheinlich konnten die meisten Zuschauer in der Realschulturnhalle ihren Augen nicht glauben, als sie am Samstag, dem 19.10.24, auf die Anzeigetafel blickten

HERREN 1

B.Schüll

10/21/20243 min read

Wahrscheinlich konnten die meisten Zuschauer in der Realschulturnhalle ihren Augen nicht glauben, als sie am Samstag, dem 19.10.24, auf die Anzeigetafel blickten. Da hatte es der TSV Bobingen doch tatsächlich geschafft die HSG Lauingen-Wittislingen mit 35:27 aus der Halle zu schießen. Und das gegen einen Gegner, der im vorherein als klarer Favorit gehandelt wurde.

Dabei waren die Vorzeichen auf dieses Spiel gar nicht mal so rosig. Die erste Mannschaft ist stark dezimiert. Viele Spieler sind verletzt, oder gesundheitlich angeschlagen. Nachdem auch noch mit Moritz Müller ein Schlüsselspieler der Mannschaft für das Spiel wegbrach, musste der Bobinger Coach bei der Aufstellung des Kaders stark improvisieren. Da war es ein glücklicher Zufall, dass genau an diesem Wochenende Benedikt Arlt zu Besuch in Bobingen war. Der Kreisläufer, der durch einen Umzug nach Österreich nicht mehr regelmäßig zum Handball kommen kann, spielte noch letzte Saison eine wichtige Rolle in der Mannschaft und war auch an diesem Abend eine gern gesehene Unterstützung. Die restlichen Plätze im Kader wurden mit Lion Krohne und Johannes Schaflitzl, die beide eigentlich noch A-Jugend-Spieler sind, gefüllt.

Man könnte meinen, dass sich der TSV Bobingen dadurch unsicher fühlt, bzw. dass die Absprache unter dem zusammengewürfelten Kader leiden müsste. Doch davon war von Anfang bis Ende des Spiels nichts zu sehen. Ganz im Gegenteil. Die Hausherren starteten stark in das Spiel und fingen nach knappen zehn Minuten an den Gästen davon zu ziehen. So waren gerade erstmal 15 Minuten vergangen, als die Bobinger sich einen unerwartet hohen Vorsprung beim 10:5 erarbeitet hatten. Nun war die HSG im Zugzwang. Und sie lieferten. Stück für Stück robbten sie sich immer näher an den TSV ran, bis Felix Wendland den Anschlusstreffer zum 14:13 in der 26. Minute erzielte. Wurde es also doch noch das erwartet enge und umkämpfte Spiel zur Halbzeit? Nein! Anstatt sich von der Aufholjagd beeindrucken zu lassen schalteten die Bobinger einfach noch einen Gang höher. Nach einem 3:0 Lauf hatte der TSV beim 17:13 weiterhin einen passablen Puffer.

Auch in der zweiten Hälfte marschierten die Bobinger weiter. Jeder einzelne Spieler auf, aber genauso auch neben der Platte war top motiviert. Man sah ihnen allen an, dass sie dieses Spiel nicht nur gewinnen wollten. Vielmehr wollten sie den Gegner hochkant aus der Halle schießen. Wenn man einen aus dem Kader picken müsste, der besonders motiviert war, würde das wahrscheinlich Thomas Pillmayr sein. Nachdem der Linkshänder im letzten Spiel gegen Bäumenheim sich hauptsächlich von der Tribüne zeigte, machte er gegen Lauingen ein fantastisches Spiel. Über die gesamten 60 Minuten war er der Torgarant von Rechtsaußen, oder vom 7-Meter-Strich, und machte insgesamt 12 Tore.

Als es dann, um die 40. Minute rum, ziemlich eindeutig für die Bobinger wurde, konnte Tobias Müller auch den jungen Spielern Chancen geben. Obwohl das bedeutete, dass ein uneingespielter Rückraum auf dem Spielfeld stand, gab der TSV das Spiel zu keinem Zeitpunkt mehr aus der Hand. Das lag zum einen daran, dass die erfahrenen Spieler, wie Nico Mulyianto und Jonas Stadlmair, hervorragend Regie führten und immer wieder versuchten die jungen Spieler einzubauen. Diese wiederrum nutzten ihre Chancen und zeigten sich nervenbefreit im Abschluss. So gewannen die Bobinger ziemlich eindeutig mit 35:27 gegen die HSG Lauingen-Wittislingen.

„Die Chemie stimmt gerade einfach in unserer Mannschaft. Man unterstützt sich gegenseitig, man baut den anderen auf und motiviert einander zu Höchstleistungen. Wenn das passt, dann gewinnt man auch in der Höhe gegen einen starken Gegner wie Lauingen!“, resümiert Maximilian Wagner. Eine ähnliche Euphorie kommt auch von Torhüter Benjamin Schüll: „Den starken Teamgeist spürt man vor allem in der Abwehr. Die Absprachen stimmen, es wird viel kommuniziert und man hilft dem anderen. Dadurch konnten wir heute bei häufiger Unterzahl, sogar auch bei doppelter, das Gegentor immer wieder verhindern. Es macht einfach Spaß die Unterstützung eines solchen Bollwerks im Spiel zu spüren!“

Der Bobinger Kader: Manuel Fischer (TW), Lion Krohne (2), Benjamin Schüll (TW), Jonas Vogt (2), Leonard Naumann (1), Andre Pfeffer (1), Jonas Stadlmair (6), Simon Hafner (1), Tobias Schaflitzl, Thomas Pillmayr (12/5), Peter Zedelmeier, Benedikt Arlt, Nico Muliyanto (8), Johannes Schaflitzl (2)